The Work of Byron Katie – Schritt für schritt Anleitung

Heute zeige ich dir Schritt für Schritt wie The Work of Byron Katie funktioniert

In meinem Kopf schwirren oft eine Menge ungeprüfter Gedanken umher. Sehr oft beginnen sie mit „Er oder sie sollte dieses oder jenes nicht tun“. The Work of Byron Katie ist eine einfache und zugleich effektive Methode, solche Gedanken zu überprüfen.

Letzte Woche saß ich in einer Besprechung als der Mann neben mir anfing, in der Nase zu bohren. Ich hatte eine sofortige Körperreaktion. Etwas in mir zog sich zusammen und ich hatte Gedanken von Ekel und Abneigung.

Anschließend hatte ich den Gedanken im Kopf „Er sollte das nicht tun. Er sollte während einer Besprechung nicht in der Nase bohren. Es würde mir viel besser gehen, wenn er das nicht täte“.

Das heißt, dass meine Gedanken sich blitzschnell einstellten, ich konnte gar nichts dagegen tun. Und in dem Moment glaubte ich, was ich dachte.

Obwohl ich inzwischen einige Übung mit The Work of Byron Katie habe und manche Gedanken wie von alleine überprüfen und gegebenenfalls verwerfen kann, gelang mir das in diesem Moment nicht. Ich wollte schließlich der Besprechung folgen.

Also setzte ich mich abends hin und überlegte mir, was genau ich in dem Moment gedacht habe. Während ich über meinem Block saß und in mich hinein spürte, kam der Satz in mir auf „Er sollte nicht in der Nase bohren“.

Ich zeige dir nun Schritt für Schritt wie The Work of Byron Katie funktioniert. Wenn du magst, nimm gerne einen Gedanken, der dir gerade Stress bereitet und mache diese Work gemeinsam mit mir.

Um einen Gedanken mit The Work of Byron Katie zu überprüfen, ist es sinnvoll, sich die Situation, in der ein Gedanke aufgetaucht ist, zu vergegenwärtigen.

Lass die Situation wie eine Fotografie vor deinem inneren Auge erscheinen

Also setzte ich mich hin, schloss meine Augen und ließ die Situation vom Nachmittag vor meinem inneren Auge lebendig werden. Wie eine Fotografie hatte ich das Bild des Mannes mit dem Finger in der Nase vor mir.

Dann sah ich mir meinen Gedanken auf dem Zettel nochmal an: „Er sollte nicht in der Nase bohren“ und stellte mir die erste Frage: „Ist das wahr?“

Ich ließ mir Zeit, wartete, welche Antwort in mir auftauchen würde und hörte ein „Ja“.

Anschließend stellte ich mir die zweite Frage: „Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?“ und war erstaunt, ein „Nein“ in meinem Inneren zu vernehmen.

Auf die erste und zweite Frage gibt es als Antwort immer nur ein „Ja“ oder „Nein“. Kein „Weil oder aber“ und beide Antworten sind gleich gut. Solltest du auf die erste Frage mit einem Nein geantwortet haben, kannst du die zweite Frage überspringen.

Bleib in der Stille und nimm alle Antworten wahr, die in dir auftauchen

Nachdem ich bemerkt hatte, dass ich nicht mit absoluter Sicherheit wissen konnte, dass das wahr ist, stellte ich mir die dritte Frage: „Wie reagierst du, was passiert, wenn du den Gedanken glaubst?“ und wurde wieder still.

Als Antworten bekam ich „Ich fühle mich unfreundlich ihm gegenüber. Ich lehne ihn ab. Fühle mich wie eine Richterin. Erhebe mich über ihn.“ und noch einiges mehr. Bleib in der Stille und nimm alle Antworten wahr, die in dir auftauchen.

Die vierte Frage von The Work lautet: „Wer oder was wärst du ohne den Gedanken?“ Wer wäre ich, wenn ich den Gedanken, „Er sollte nicht in der Nase bohren“, nicht mehr denken könnte? Augenblicklich breitet sich Entspannung in mir aus. Ich bemerke, dass es nicht meine Angelegenheit ist, was der Mann mit seiner Nase macht und kann ihn in meinem Inneren freundlich ansehen.

Die Umkehrungen und ihre Beispiele bei The Work of Byron Katie

Wenn die Überprüfung meines Gedankens durch die vier Fragen abgeschlossen ist, kann ich zu den Umkehrungen von The Work of Byron Katie gehen. Den ursprünglichen Gedanken können wir meist in drei Richtungen umkehren: ins Gegenteil, zu uns selbst und zum anderen.

In meinem Fall würde die Umkehrung ins Gegenteil lauten: „Er sollte in der Nase bohren“. Ich begebe mich in meinem Inneren wieder in die Situation während der Besprechung und finde drei Beispiele, weshalb es in dem Moment genau so wahr sein könnte, dass er in der Nase bohren soll:

  • Womöglich und ziemlich sicher hatte er einen sehr anstrengenden Tag und das ist für ihn eine Möglichkeit, Spannung loszuwerden. Wenn es ihm hilft, sich besser zu fühlen, sollte er in der Nase bohren.
  • Er sollte in der Nase bohren, weil er sich vielleicht nicht auf die Besprechung konzentrieren kann, wenn ihn etwas in seiner Nase stört. Wenn das Besprochene auf diese Art besser bei ihm ankommt, empfinde ich das als gute Möglichkeit.
  • Eventuell ist ihm gar nicht bewusst, was er tut. Wie soll er dann damit aufhören? Ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn er es nicht nicht tun kann, dann sollte er in der Nase bohren.

Schließlich kehre ich den Gedanken zu mir um: „Ich sollte nicht in der Nase bohren“. Zuerst klingt das merkwürdig, denn ich habe nicht in der Nase gebohrt. Kann ich ein Beispiel im übertragenen Sinne finden? Das kann ich:

  • Während der Mann kurz in der Nase bohrte, das vielleicht nicht einmal wahrnahm und sich wieder auf die Besprechung konzentrierte, war ich den Rest des Meetings mit seinem in der Nase bohren beschäftigt.
  • Ich bohre auch manchmal in der Nase, dann aber heimlich. Ob das besser ist, weiß ich nicht.
  • Sein in der Nase bohren beschäftigt mich bis in die Abendstunden, während er vermutlich nicht darüber nachdenkt. Also sollte ich in Gedanken nicht in der Nase bohren.

Nachdem ich den Gedanken überprüft und umgekehrt habe, fühle ich mich so viel wohler. Bis dahin hatte ich wenig Lust, dem Mann wieder zu begegnen und ihn zu mögen. Jetzt bin ich entspannt und freue mich auf die nächste Begegnung. Sollte er wieder in der Nase bohren und mir danach die Hand geben wollen, kann ich entscheiden, was ich tue. Im Moment sage ich „lieber nicht“. Aber wer weiß schon, wie ich das sehe, wenn ich den Gedanken „Er sollte mir nicht die Hand geben, nachdem er in der Nase gebohrt hat.“ mit The Work of Byron Katie überprüft habe 😉.

Mit The Work of Byron Katie spüre ich mehr Lebendigkeit und Leichtigkeit in meinem Leben. Ich kann immer gespannt sein, was ich nach der Überprüfung glaube.

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