Vom Schmerz in die Heilung

Wie ich mein Gehirn dabei ertappte, wie es von altem Schmerz auf die Gegenwart schloss.

Ein großer Teil meiner Kindheitsgeschichte dreht sich um meine Zähne. Meinen Eltern war es aufgrund ihrer eigenen Geschichten nicht möglich, sich um meine Zahngesundheit zu kümmern. So kam es, dass ich schon früh mit Schmerz zu tun hatte, den ich verbarg, weil ich Angst vor weiteren schmerzhaften Zahnarztbesuchen hatte.

Als ich in meinen 20er Jahren war, habe ich meine Zähne in Ordnung bringen lassen. Diese Behandlungen sind aber nicht dazu angetan, ein Leben lang zu halten. Also stehen jetzt erneut Reparaturen an. Bei einem dieser Eingriffe musste ein Backenzahn gezogen werden. Der behandelnde Arzt machte einen Fehler bei der Anästhesie, so dass mir die Prozedur großen Schmerz verursachte.

Der Schmerz während der Behandlung war zwar stark, für meinen Verstand aber zu überstehen, da es sich um einen überschaubaren Zeitraum handelte. Daher war ich sehr irritiert, als ich mich in den folgenden Tagen zunehmend weinerlich fühlte und der Schmerz einfach nicht nachließ. Da ich mich schlapp und unmotiviert fühlte, gönnte ich mir Ruhe und fing an, alle Gedanken aufzuschreiben, die ich über den Zahnarzt hatte. Er ist unachtsam, unprofessionell und vieles mehr fiel mir ein. Am Ende meiner Liste kam ich bei dem Gedanken an „Er behandelt mich schlecht.“ Dieser Gedanke hatte die größte Ladung. Nun hatte ich eine Grundlage, meine Gedanken über den Schmerz und den Arzt zu überprüfen.

Über meinen Schmerz nachzudenken heißt nicht, in einer unguten Situation zu bleiben

Bei der Untersuchung des Gedankens er oder sie behandelt mich schlecht, lande ich sehr schnell in meiner Kindheit. Ich bemerke, wie dieser alte Schmerz in meinem Körper spürbar ist. Das kann ich wahrnehmen und wieder in die Situation mit dem Zahnarzt zurückkehren, die ich gerade untersuche. Wenn ich in der aktuellen Situation bleibe und mich frage, wer oder was bin ich ohne den Gedanken „Er behandelt mich schlecht“, bemerke ich eine Veränderung. In mir wird es ruhiger. Ich bin auf meiner Couch, reflektiere den Eingriff und alles ist völlig in Ordnung.

Stressige Gedanken zu überprüfen und über meinen Schmerz nachzudenken, heißt nicht, in einer Situation zu bleiben, in der ich mich nicht sicher und ernstgenommen fühle. Daher habe ich den Zahnarzt gewechselt. Es musste noch ein Zahn entfernt werden. Dieser Eingriff lief in jeder Hinsicht so, dass ich mich sicher und gesehen fühlte. Der Schmerz danach war in Ordnung. Und doch war es interessant zu beobachten, dass immer wieder so eine Art Körpererinnerung mir sagte, ich sei schlecht behandelt worden. Ich konnte mir das Ergebnis meiner Überprüfung vor Augen halten, bemerken, dass im Moment alles gut ist und sehen, dass der erinnerte Schmerz nichts mit meiner momentanen Situation zu tun haben. Unser Gehirn rechnet von der Vergangenheit hoch in die Gegenwart. Dadurch, dass ich vor einem erneuten Eingriff meine Gedanken überprüft habe, war ich wieder offen, wieder zu vertrauen.

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Hast du auch Erfahrung mit Schmerz aus der Vergangenheit, der dich heute noch beeinflusst? Wenn ja, freue ich mich auf dein Feedback.

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Bild von ThuyHaBich klicke hier

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